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...ein artig kommen und gehen
2 Ausstellungen in der Halle des Hauptbahnhofs Zürich
Die Arbeiten entstanden im Rahmen einer grösseren Gruppenausstellung. Zur Verfügung stehen genormte Vitrinen, welche in der Mitte der Bahnhofshalle des Hauptbahnhofs Zürich aufgebaut wurden:


Verkehrsverband Emmental
Vitrine
Zürich 1994

Als Gast wird von mir der Verkehrsverband Emmental eingeladen, sich mit den üblichen Mitteln der Tourismuswerbung in meinem Schaukasten zu präsentieren. Wanderbücher, Wanderkarten, Kochbuch, Pins und eine Käseuhr sowie einige Werbebilder vermitteln ein Porträt einer Gegend, gleichzeitig – aus persönlichen Motiven – eine Art Heimatbild. Obschon alle verwendeten visuellen Codes bestens bekannt und im Umfeld des Bahnhofs auch mehrfach vertreten sind, vermittelt die Installation durch den verfremdenden Effekt des Kunstausstellungs-Kontext und durch die ästhetische Mittelmäßigkeit der Werbemittel ein durchaus persönliches, liebenswertes und fast authentisches Bild der porträtierten ländlichen Gegend.


Kunsthaus Glarus
Vitrine
Zürich 1995

Gast in diesem Jahr ist das Kunsthaus Glarus, welches von mir in einer speziell gestalteten Präsentation vorgestellt wird.
Das Kunsthaus Glarus verkörpert das bürgerliche Ideal einer Kunstinstitution perfekt. Träger des Hauses ist der 125-jährige Glarner Kunstverein. Die eigene Sammlung ist aus Stiftungen zweier wohlhabender Glarner Bürger und Kunstbewunderer hervorgegangen und in den 50er Jahren wurde das repräsentative Gebäude von einem bekannten Schweizer Architekt gebaut. Heute zeigt das Kunsthaus in wechselnden Ausstellungen Kunst mit regionalem Bezug, Bestände aus der Sammlung und neue, zeitgenössische schweizerische und internationale Kunst.
Die Präsentation des Kunsthauses an der bestens frequentierten Lage im Hauptbahnhof Zürich – täglich 350´000 Pendler – im Rahmen dieser Ausstellung hat einen doppelten Effekt, Publicity (Voraussetzung für das Funktionieren einer traditionellen Kunstinstitution) und Reflektion (Ansätze und Ansprüche des aktuellen Kunstschaffens setzen Strukturen immer wieder ausser Kraft).

©psp 2000