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Wellness World I
2. Juli - 22. August 2004, Forum Stadtpark Graz
Konzept und Gestaltung Hauptraum: Michael Hieslmair, Marion von Osten, Peter Spillmann, Michael Zinganel; Tyrol Bar: Barbara Larcher; Audio- und Fotoarbeit über Grazer Gastroküchen im Aussenbereich:
Kitzberger/Rohrmoser/Vieregg

Das FORUM STADTPARK ist eine Oase für Wellness und Entspannung. Hier kann während dem Sommer ein ganz spezielles Wasser mit einer besonderen Heil- und Entschleunigungskraft genossen werden. Das Wasser entfaltet seine volle Wirkung nach einer Ruhepause von 20 Minuten. Die große Halle des Forums dient als Ruhezone. Für die Gäste stehen Liegen und Decken bereit. Das unverwechselbare Ambiente des Gebäudes, seine lichtdurchfluteten Räume und die einmalige Lage im Stadtpark steigern das Wohlbefinden zusätzlich. Für Unterhaltung und gute Stimmung sorgt nach der Entspannung die hauseigene Tyrol-Bar.

Das Zusammentreffen von Kur, Klinik und Kunstraum ist auch in diesem Sommer kein Zufall. In Wellnessanlagen werden für die Produktion des “besonderen Ortes” mit einer exklusiven Ambiente, die aus der Medizin und Hygiene stammenden Technologien mit kulturellen Inszenierungen kombiniert. Erholung vom Arbeitsalltag stellt sich nicht mehr nur durch das “Naturerlebnis” ein. Aufwändige Infrastrukturen, exotische Heilverfahren, raffinierte Details in der Gestaltung, ein ausgefeiltes Marketing und eine Menge unsichtbarer reproduktiver Arbeit sind im Hintergrund notwendig, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Freizeit- und Ferienanlagen werden auf Subjekte ausgerichtet, die es sich (noch) leisten können, ihre kurze Wochenend-Freizeit für die Stressbewältigung zu nutzen. Dabei sind Kontemplation und Überschreitung meist Teil desselben ausdifferenzierten Angebots, das die Sehnsüchte nach Differenz befriedigen muss.

Wellness World I ist auch der Ruhe- und Reflexionsraum des Projektes Backstage*Tourismus. Ausgehend von Entwicklungen eines sich entgrenzenden Tourismus werden in diesem Projekt die unterschiedlichen transitorischen Momente des Tourismus und die dadurch erzeugten Sichtbarkeiten und Unsichtbarkeiten im sozialen, kulturellen sowie im realen, gebauten Raum untersucht und kritisch befragt. Von besonderem Interesse sind dabei die Auseinandersetzung mit Blickregimen und Begehrensproduktionen, die Rollen der verschiedenen Akteure des Tourismus und die durch sie definierten sozialen Räume, sowie die komplexen Überlagerungen von ökonomischen Interessen, Infrastruktur, Architektur und Landschaft. Das Untersuchungsfeld ist also der "touristische Raum", der sich zwischen Reisenden, Bereisten und DienstleisterInnen aufspannt. Ein Raum von Begegnungen und Austausch, ein Sehnsuchtsraum, der von unterschiedlichen Akteuren aus unterschiedlichen Blickwinkeln ständig neu aufgeladen wird.

www.backstage-tourismus.net

©psp 2005