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Erlebniswelt Zentralschweiz
Untersuchungen zur Globalisierung von Kulturlandschaft
Ein Forschungsprojekt des Institut Kunst der Hochschule Luzern - Design & Kunst
2009 - 2011

Das Forschungsteam bestand aus Peter Spillmann, Zürich (Projektleitung), Jochen Becker, Berlin, Natalie Seitz, Zürich und Christoph Schneider, Zürich. Als GastkünstlerInnen wurde Bettina Allamoda, Berlin eingeladen.

In diesem Forschungsvorhaben wurde einige lokale kulturelle Effekte näher betrachtet, die mit Globalisierungs- und Transnationalisierungsprozessen und der damit verbundenen Transformation von Landschaften und Alltagswelten in touristische Erlebnissettings einhergehen und so den Kontext und die Bedingungen für das Kulturschaffen von morgen entscheidend mitprägen.

Eine der zentralen Dynamiken bei der Umgestaltung und Neudefinition aktueller Kulturlandschaft ist die Transformation von Städten und Landschaften unter dem Gesichtpunkt von Erlebnis- und Imageoptimierung. Selbst vorstädtische Zonen und Agglomerationen wie z.B. Ebikon werden zur Zeit neu erfunden, kultiviert und aufgewertet. Die aus dem Tourismus bekannte Transformation von Alltagswelten in Freizeit- und Erlebniswelten findet heute auf unterschiedlichen Ebenen und unter gewandelten Vorzeichen statt, und zwar sowohl in den urbanen Zentren als auch in den ländlichen Peripherien. Touristische Formen des Kultur- und Erlebniskonsums prägen somit längst auch das tägliche Leben und führen zur Ausbildung von neuen Formen von Alltagskultur. Im Untersuchungsperimeter “Zentralschweiz” lassen sich demnach eine ganze Reihe von paradigmatischen – projektierten oder bereits realisierten – “Erlebniswelten” ausmachen, etwa von “Future Valley Lucerne” (Rontal) mit dem in Realisierung begriffenen Schopping- und Wellnesszentrum Ebisquare über das international etablierte KKL Luzern und die damit einhergehende Festivalkultur, die Region Göschenen/Andermatt mit einem geplanten Grossressort sowie dem Versuch, im Göschenental mit dem Projekt Wasserwelten einen sanften, naturnahen Tourismus zu fördern, bis zum UNESCO Biosphärenreservat Entlebuch. Die Region Zentralschweiz kann in dieser Hinsicht als Modellregion betrachtet werden, wo auf engstem Raum ganz gegensätzliche lokale und globale Einflüssen und Akteure mit ganz unterschiedlichen Bezugssystemen und Bedürfnissen einen zunehmend hetorogener und vielschichtiger werdenden “Kulturraum” bilden.

Im Rahmen des Projektes fanden u.a. Exkursionen nach Andermatt, Ebikon, Engelberg und ins Entlebuch statt.


©psp 2010