Landschaft,
Mythos,
Aussenraum,
Motiv,
Sehenswürdigkeit,
Erinnerung,
Denkmal,
Ressource,
Aussichtspunkt,
Planungsgebiet,
Ortschaft,
Lebensraum,
Wasserfall,
Grenze,
Natur,
Umwelt,
Wirtschaftsstandort, Kulturraum, Schutzzone, Einzugsgebiet, Kriegsschauplatz, Übungsgelände, Freizeitparadies, Region, Territorium, Erholungsraum, Zone
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Landschaft: "Landschaft: eine Gegend auf dem Lande, so wie sie sich dem Auge darstellt" (Wörterbuch der Deutschen Sprache, J.H.Campe 1809)
Das "Phänomen Klöntal" ist natürlich nur eine periphere Erscheinung, im Rahmen der Entdeckung und Vereinnahmung des Alpenraums (als Gegenwelt zur städtischen Kultur) durch Künstler, Literaten, Wissenschaftler und Touristen, und dies wiederum ist nur ein Kapitel in der Geschichte der "Erfindung von Landschaft", der kulturelllen Konstruktion von Natur, ihrer ästhetischen Instrumentalisierung und oekonomischen Ausbeutung. Im Zusammenhang mit dem Klöntal lassen sich beispielhaft alle, für die Entwicklung des Alpenraums wesentlichen Merkmale kultureller Besetzungen nachweisen, und auch in Text und Bild dokumentieren.
Zu diesem Zweck wurden auf den folgenden Seiten verschiedene Texte, Beschreibungen und Reiseberichte zusammengetragen, welche eine Fülle von Aussagen über die Deutung, Aneignung, Verwendung und Interpretation von Landschaft enthalten.
Das Klöntal wird dabei bewusst auf Informationen und Beschreibungen reduziert und zu Gunsten eigener, von festen Orten, privatisierten Territorien, kulturellen Machtansprüchen und vermarkteten Emotionen losgelöster Vorstellungen von Landschaft, der Umdeutung preisgegeben.
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Mythos: Der Grund, wieso eine Gegend wie das Klöntal überhaupt Thema sein kann, liegt in einigen Ereignissen, welche ein Jahrhundert zurück liegen, und sich wunderbar eignen, um einen Mythos aufzubauen. Verschiedene spätromantische Dichterseelen und eine Gruppe Maler (Münchnerschule, die Suche nach der idealen Landschaft) haben sich im Laufe der Jahre mehrere Male im Tal aufgehalten. Dank seiner extremen Topografie (sehr steile Berge und ein See), verkörperte für sie das Klöntal auf ideale Weise die damals schon etwas veraltete, aber immer noch aktuelle Vorstellung von wilder, ungezähmter, malerischer Natur (Romantik). Seither werden auf die Frage hin, was denn das Klöntal sei, die damals gesetzten Bilder und Aussagen wiederholt und zitiert, etwa in Zeitungsartikeln ("Unser wild-romantisches Klöntal"), in Prospekten und Reiseführern ("Das hochromantische Klöntal") oder Ausstellungstiteln ("Das Klöntal - Kleinod im Glarnerland"). Dankbare Aufnahme und gute Resonanz finden solche Motive immer dort, wo es darum geht, die eigene (geografische, physische und diskursive) Enge etwas angenehmer auszugestalten.
Textvorschläge: